Selbstheilung des Herzens?

von Michael Kaplan, Edinburgh   Lesen Sie hier die jüngste Geschichte aus unserer Reihe The Story Behind®:   Angenommen, ein Kind fragt danach, wozu das Herz eigentlich da ist – dann scheint uns die Antwort ganz einfach: Das Herz ist eine Pumpe und seine Aufgabe ist es, das Blut durch den Körper zu pumpen. Aber sobald das Kind fragt „Aber wie pumpt es denn?“ wird die Antwort schon gleich viel schwieriger.   Will man auch nur einigermaßen genau beschreiben, wie die Wellen kontraktiler Impulse sich durch das Gewebe des Herzmuskels bewegen, geht das nicht ohne hochkomplexe Mathematik. Die akustischen Anzeichen für eine gesunde oder eben nicht gesunde Pumpleistung zu erkennen, stellt für alle Medizinstudenten eine Herausforderung dar. Um das zu lernen, sind Stunden sorgfältigen Lauschens nötig. Die traditionellen Ansätze zur Reparatur der Pumpe erfordern eine Kombination aus sorgfältiger Feinarbeit und roher Gewalt – der Brustkorb muss aufgesägt, die umgebenden Membranen entfernt, die Organe, die das Herz verbergen, zur Seite geschoben werden. Das anschließende Nähen der Klappen und Gefäße braucht viel Geduld und Fingerspitzengefühl. Es ist wahrlich kein Kinderspiel: Die Durchführung ist noch viel schwieriger als die Erklärung.   Eben weil die Herzchirurgie so unglaublich kompliziert ist, sind Miniaturisierung und Robotertechnik in der Kardiologie besonders interessant. Ein Herzchirurg, der sich auf die Operation von Neugeborenen spezialisiert hatte, sagte mir einmal: „Das, was ich mache, ist wahre Chirurgie – die Herzchirurgen für Erwachsene sind bloß Automechaniker“. Sicher ein etwas unfaires Urteil, aber doch eine treffende Beschreibung des winzig kleinen Raumes, der manchen Chirurgen für ihre Arbeit zur Verfügung steht. Umso willkommener sind minimal invasive Technologien und roboterunterstützte chirurgische Systeme, die die Bewegungen des Operateurs verkleinern. So wird aus einer eleganten Geste mit der Hand eine sehr präzise Bewegung des Instruments im Mikrometer-Bereich.   Und natürlich träumen wir schon lange von komplett nicht-invasiven Reparaturen – vielleicht nicht ganz so raffiniert wie das injizierbare U-Boot samt Besatzung aus Isaac Asimovs Buch „Die phantastische Reise“, aber doch wenigstens von einem mechanischen Gerät, das durch den Blutstrom schwimmen kann, um Arzneimittel freizusetzen, Infektionen zu bekämpfen oder bestimmte chirurgische Eingriffe ‚von innen‘ durchzuführen.   Allerdings ergeben sich bei der Miniaturisierung von Robotern immer besondere Probleme: Woher kommt die Energieversorgung? Wie wird die Energie übertragen? Wie kann man den Mini-Roboter steuern? Erst in diesem Jahr wurde in einem Laboratorium in Harvard ein Prototyp konstruiert, der einige dieser Fragen beantworten kann – und der, im poetischen Sinne, dem Herzen die Chance bietet, sich selbst zu heilen.     Was ist die Verbindung zwischen dem Mini-Roboter und dem Herzen?  Die Form?  Das Kontrollsystem?  Der Antrieb?   Senden Sie uns Ihre Antwort über und gewinnen Sie ein Buch über Medizingeschichte mit Autorensignatur! Zum aktiven Rätsel und unserem Rätselarchiv gelangen Sie hier.     Bild Copyright:   Karaghen Hudson and Michael Rosnach, Harvard University, USA   Autor:           Michael Kaplan m.s.e.kaplan@btinternet.com         aus connexi  7-2016 30. März bis 2. April 2016 in Mannheim 82. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie 2016 (DGK) Kongressbericht  
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