Gleichgewicht der Entdeckungen

THE STORY BEHIND  von Michael Kaplan, Edinburgh   Lesen Sie hier die jüngste Geschichte aus unserer Reihe The Story Behind®:   Gleichgewicht der Entdeckungen Vielleicht erinnern Sie sich: Der griechische Philosoph Aristoteles bezeichnete das „Gleichgewicht“, oder anders ausgedrückt das „richtige Maß“, als das Ideal des menschlichen Handelns. Extreme führen zu Unordnung und Leid, und zwar auch dann, wenn es sich um Extreme eigentlich lobenswerter Eigenschaften handelt. Großzügigkeit ist eine gute Eigenschaft, aber das Geld mit vollen Händen hinauszuwerfen nicht – Sparsamkeit ist gut, aber Geiz ist töricht und gefährlich.  Diese auf Vernunft basierende Denkweise stammt aus der Ethik von Aristoteles, aber bis heute prägt sie die Art, wie wir die Welt um uns herum wahrnehmen und beurteilen, unsere eigene Gesundheit eingeschlossen. Wir sagen „die Natur ist aus dem Gleichgewicht geraten“, wenn wir über Umweltprobleme reden, und wenn wir uns über Ernährung Gedanken machen, geht es immer um Mäßigung. Und zur Beschreibung einiger grundlegender Abläufe der biochemischen Regulierung verwenden wir sogar noch heute das Wort, das Aristoteles vor über 2000 Jahren geprägt hat: Homöostase.  Dieses Konzept trifft ganz besonders auf den Diabetes zu, in Wissenschaft und Therapie. Ganz klar: Sowohl Hyperglykämie als auch Hypolykämie sind gefährliche Extreme. Immer neue Studien enthüllen die unglaubliche und gleichzeitig spannende Komplexität der unterschiedlichen Systeme, mit denen unser Organismus das Gleichgewicht des Blutzuckers aufrechterhält. Wir wissen inzwischen auch mehr über die Verbindungen zwischen diesen Systemen und weiteren in anderen, verwandten wissenschaftlichen Gebieten wie Immunologie, Onkologie und Gerontologie.  Gerade in diesem Monat erst haben zum Beispiel Wissenschaftler in Science die Entdeckung des genauen Andockmechanismus publiziert, mit dem ein Proteinkinase-Komplex aktiviert wird, der essenzielle Aufgaben im Metabolismus der Zelle erfüllt. Die Funktion dieses Komplexes kann signifikante antidiabetische und prodiabetische Auswirkungen haben. Und doch: Diese Proteinkinase wurde ursprünglich nicht im Zusammenhang mit der Diabetesforschung identifiziert. Sie war Forschungsobjekt in der Krebsforschung, davor in der Transplantationsmedizin und noch davor in der Forschung mit Antibiotika. Ursprünglich wurde sie entdeckt, als man eine durch Menschen verursachte Umweltzerstörung untersuchte – in einem bestimmten Teil unserer Erde, wo die Natur „aus dem Gleichgewicht“ geraten war.   Von welchem Gebiet ist hier die Rede? Das durch den Zweiten Weltkrieg zerrissene Europa?Eine isolierte Insel im Pazifik?       oderVon Hungersnot betroffene Regionen in Afrika?    Senden Sie uns Ihre Antwort und gewinnen Sie ein connexiPLUS-Jahresabonnement 2020 !   Zum aktiven Rätsel und Rätselarchiv gelangen Sie hier.     Bild Copyright: Shutterstock / Billion Photos       Autor:           Michael Kaplan m.s.e.kaplan@btinternet.com                   aus connexi  9-2019 DIABETES, ADIPOSITASDDG 2019, EASD 2019Kongressberichte       Titelbild Copyright: Science Photo Library / Alfred Pasieka, Shutterstock / Maria Averburg Gestaltung: Jens Vogelsang           
Neueste Artikel

 

Kontaktieren Sie uns

 

 

 

Folgen Sie uns