Im Kampf gegen die Pandemie

THE STORY BEHIND  von Michael Kaplan, Edinburgh   Lesen Sie hier die jüngste Geschichte aus unserer Reihe The Story Behind®:   Im Kampf gegen die Pandemievon Michael Kaplan, Edinburgh, UK  Die alten Römer hatten ein Sprichwort „ex Africa semper aliquid novi“, zu Deutsch: Aus Afrika kommt doch immer etwas Neues. Allerdings würde ein heutiger Epidemiologe einwenden: Das ist nicht einmal die halbe Wahrheit. Ja, aus Afrika stammen verschiedene Infektionskrankheiten wie HIV, Ebola und einige fieberhafte Erkrankungen, die durch Insekten übertragen werden. Aber der Ursprungsort der allermeisten epidemischen oder pandemischen Infektionskrankheiten liegt in Asien.  Mehr oder weniger jährlich entstehen in Asien neue ansteckende respiratorische Viruserkrankungen. Die Kombination aus Biodiversität, hoher menschlicher Bevölkerungsdichte und der Tatsache, dass innerhalb des riesigen Kontinents nur wenige geografische Barrieren für die Transmission bestehen, machen Asien zu einer Art ständigem Experiment in der rekombinanten Virusgenetik. Die erfolgreichsten Kandidaten aus diesem Laboratorium der Natur machen sich dann auf den Weg rund um den Globus. In den meisten Fällen ist dieses Phänomen bekannt und beherrschbar – es handelt sich um die Grippe. Selbst diese fordert mehr Todesopfer als uns oft bewusst ist, denn die „normale“ Zahl der Grippetoten nach einer gewöhnlichen Influenza-Saison lag allein in den USA während der letzten zehn Jahre immer zwischen 12.000 und 60.000 pro Jahr.  Aber gelegentlich treten auch besonders virulente Influenza-Stämme auf. Diesen geben wir dann eigene Namen: Die „Russische Grippe“ forderte im Jahr 1889 weltweit eine Million Todesopfer (hochgerechnet auf die heutige Weltbevölkerung entspräche dies 5,5 Millionen Toten). Es könnte sich dabei um ein Coronavirus gehandelt haben.  Die „Spanische Grippe“ infizierte in den Jahren 1918 und 1919 ein Drittel der Weltbevölkerung und tötete mehr Menschen als beide Weltkriege zusammen. Übrigens hieß die „Spanische Grippe“ nur deswegen so, weil Spanien als einziges Land keine Zensur hatte und daher in den Zeitungen über die Krankheit und ihre Opfer frei berichtet wurde. So entstand zunächst der Eindruck, die Seuche stamme aus Spanien.  Und heute – ach, wir wissen ja alle, was heute vorsich geht. Es wäre ziemlich naiv, zu hoffen, dass solche Pandemien irgendwann aufhören werden. Genau die Fledermausart, die vermutlich die ursprüngliche Quelle von SARS-CoV-2 ist – die Hufeisennase – trägt nachweislich mindestens 781 weitere Corona­viren in sich. Und auch die Faktoren, die eine Infektion über Speziesgrenzen hinweg begünstigen, werden nicht einfach verschwinden.Andererseits kommen auch positive Erfindungen aus Asien – und eine davon spielt eine entscheidende Rolle bei der Bekämpfung von pandemischen Atemwegsinfektionen. Diese Erfindung wurde erstmals vor 110 Jahren bei einer furchtbaren Pest-Epidemie erprobt. In der Mandschurei im Norden Chinas allein starben 1910/1911 etwa 60.000 Menschen an der Lungenpest. Die Erfindung, die wir meinen, bewährt sich auch heute noch jeden Tag; sie rettet Leben auf der ganzen Welt – und doch hat in der westlichen Welt kaum jemand auch nur den Namen des Mannes gehört, der sie erstmals eingeführt hat. Vielleicht deswegen, weil auch er aus Asien kam …   Worum handelt es sich bei diesem medizinischen Durchbruch?  Ein entzündungshemmendes Medikament? Ein Desinfektionsmittel? oder  Eine Schutzmaßnahme?  Schauen Sie hier auf unserer STORY-Seite nach, ob Sie richtige Antwort kennen.Wir wünschen viel Spaß beim Rätseln !   Aufmacherbild Copyright:  mauritius images / Niday Picture Library / Alamy  Autor:           Michael Kaplan, Edinburgh, UK              aus connexi  3-2020 INFEKTIOLOGIEAIDS und Hepatitis, Covid-19      Titelbild Copyright: Science Photo Library / James Cavallini, mauritius images / BSIP / James Cavallini, Shutterstock / iconriver Gestaltung: Jens Vogelsang   
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