Langzeitergebnisse

Outcome nach außerklinischem Kreislaufstillstand und milder  therapeutischer Hypothermie von Julia Seeger, Ulm   In Europa werden jährlich 300.000 Patienten aufgrund eines außerklinischen Herzkreislaufstillstandes reanimiert. Die milde therapeutische Hypothermie nach erfolgreicher Wiederbelebung wird zur Verbesserung des neurologischen und kardiologischen Outcomes für Patienten mit defibrillierbarem initialem Rhythmus (Kammerflimmern oder ventrikulären Tachykardien) empfohlen. Obwohl die derzeitigen Leitlinien eine Empfehlung zur milden therapeutischen Hypothermie auch für primär nicht defibrillierbare Rhythmen geben, ist die Evidenzlage noch kontrovers.   Ziel der unter der Leitung von Frau Priv.-Doz. Dr. med Julia Seeger am Universitätsklinikum Ulm durchgeführten Studie ist es, den Einfluss des initialen Rhythmus auf das Langzeit-Outcome und die Lebensqualität bei Patienten nach außerklinischem Kreislaufstillstand und milder therapeutischer Hypothermie zu untersuchen.     Patienten und Methoden   Eingeschlossen wurden 319 Patienten nach erfolgreicher Reanimation bei außerklinischem Kreislaufstillstand, welche am Universitätsklinikum mit milder therapeutischer Hypothermie behandelt wurden. Primärer Endpunkt war die Mortalität während des initialen Klinikaufenthaltes. Sekundärer Endpunkt war das Drei-Jahres-Überleben. Der Einfluss auf die Lebensqualität und körperliche Leistungsfähigkeit wurden ebenfalls im Langzeit-Follow-up erfasst.     Ergebnisse   Es erlitten 41,4 % (132) der Patienten einen Kreislaufstillstand aufgrund eines initialen nicht defibrillierbarem Rhythmus. Das mittlere Alter der Patienten lag dabei bei 64,3 ± 16,3 Jahren. In 73 % der Fälle handelte es sich dabei um einen beobachteten Herzkreislaufstillstand. Ursächlich für den außerklinischen Herzkreislaufstillstand war in 52 % der Fälle ein akutes Koronarsyndrom. Patienten mit initial defibrillierbarem Rhythmus zeigten einen signifikant niedrigeren primären Endpunkt (37,5 % vs. 62,5 %, p<0,01). Das neurologische Outcome bei Klinikentlassung war dabei signifikant besser bei Patienten mit initial defibrillierbarem Rhythmus, trotz milder therapeutischer Hypothermie in beiden Gruppen. Es konnten 58,6 % der Patienten mit keinem oder nur geringem neurologischem Defizit nach Glasgow Outcome Scale die Klinik verlassen, verglichen mit lediglich 17,6 % der Patienten mit initial nicht defibrillierbarem Rhythmus (p<0,01). Auch der sekundäre Endpunkt des Drei-Jahres-Überlebens war signifikant höher bei defibrillierbarem Rhythmus. Im Langzeit-Follow-up über drei Jahre zeigte sich eine signifikant höhere körperliche Leistungsfähigkeit mit einer insgesamt höheren Lebensqualität und geringeren Einschränkung in den Aktivitäten des täglichen Lebens in der Gruppe der Patienten mit überlebtem außerklinischem Herzkreislaufstillstand und initial defibrillierbarem Rhythmus.   Schlussfolgerungen   Zusammenfassend konnte in dieser Langzeitnachbeobachtungsstudie ein signifikanter Einfluss des initialen Rhythmus auf die innerklinische Mortalität, das neurologische Outcome und die Langzeitmortalität gezeigt werden. Der initiale Rhythmus hat einen signifikanten Einfluss auf die körperliche Leistungsfähigkeit und die Lebensqualität über eine Nachbeobachtung von drei Jahren mit milder therapeutischer Hypothermie.        Quelle: Deutsche Gesellschaft für Kardiologie   Bild: Shutterstock® BONNJAEM       Autor:     Priv.-Doz. Dr. med. Julia Seeger julia.seeger@t-online.de           aus connexi  8-2018 KARDIOLOGIE und HERZCHIRURGIE ESC 2018 in München DGK Herztage 2018 in Berlin London PCR Valves 2018 Kongressberichte       Titelbild Copyright: SCIENCE PHOTO LIBRARY / Susumu Nishinaga Gestaltung: Jens Vogelsang          
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