Der geheime Helfer

von Michael Kaplan, Edinburgh   Lesen Sie hier die jüngste Geschichte aus unserer Reihe The Story Behind®:   Dürfen wir Ihnen M vorstellen? M ist scheu und bescheiden, beinahe schon ein Einsiedler, kann jedoch auf eine lange und glorreiche Karriere in der biologischen und medizinischen Forschung zurückblicken. In wissenschaftlichen Publikationen ist M immer nur ein Initial, niemand weiß, ob M nun männlich oder weiblich ist. M ist etwas ganz Besonderes und Seltenes: Ein publicity-scheuer Superstar der Wissenschaft!   M wurde erstmals 1963 in Deutschland von Wissenschaftlern beschrieben. Zunächst ging es dabei um die Abwässer in Gemeinden, jedoch führte M schnell zu vielen interessanten Ergebnissen in der Bakteriologie, insbesondere im Zusammenhang mit den reproduktiven Mechanismen von Escherichia coli. Schon damals, so meinen Experten, zeichnete sich M besonders dadurch aus, dass er/sie/es direkt zum Kern der Sache vordrang und ihn sozusagen „von innen heraus“ enthüllte.   E. coli wurde, wie wir alle wissen, das Arbeitspferd in der Revolution der Genetik in den nächsten 40 Jahren – und die spezialisierte Expertise von M stand dabei im Mittelpunkt jedes wichtigen Fortschritts. Ob Sequenzierung der DNA, Markierung, Mutagenität, plasmid-klonierende Vektoren, Peptid-Identifizierung … wer jemals in der Biotechnologie gearbeitet hat, der hat täglich mit M und dessen nützlichen Eigenschaften zu tun.   Nach mehr als einem halben Jahrhundert an der Spitze dieses sich schnell verändernden Gebiets in der Wissenschaft sollte man annehmen, dass so ein Pionier jetzt dem Ruhestand entgegensieht. Die harte Arbeit im Labor sollen jetzt andere übernehmen, und M kann zurückkehren in die Anonymität, die er/sie/es doch so offensichtlich schätzt. Aber keineswegs: Erst vor kurzer Zeit, im Juli 2015, haben Wissenschaftler schon wieder ein völlig neues Feld gefunden, in dem sie nicht ohne die „Künste“ von M auskommen werden: die Entwicklung potenzieller Therapien für Alzheimer und Parkinson sowie anderer Krankheiten auf Basis von Prionen.   Es stimmt schon: Gerade in diesem Forschungsgebiet sind schon oft die Hoffnungen enttäuscht worden. Auch diesmal sind die experimentellen Therapie-Ansätze noch weit davon entfernt, in Studien am Menschen Ergebnisse zu liefern – aber sie profitieren von einer ganz besonderen Eigenschaft, die M mitbringt: Er/sie/es konzentriert sich nicht auf die Ursachen oder die Produktion der Plaques aus falsch gefalteten Proteinen, die diese Krankheiten charakterisieren, sondern auf die falsche Faltung selbst.   Vielleicht haben Sie aus dieser Beschreibung die Identität von M erkannt – dann wissen Sie auch sicher, was nach dem Buchstaben M noch folgt. Sind es ... ?   1.   7 Zeichen? 2.   12 Zeichen? 3.   2 Zeichen?   Senden Sie uns Ihre Antwort über und gewinnen Sie ein Buch über Medizingeschichte mit Autorensignatur! Zum aktiven Rätsel und unserem Rätselarchiv gelangen Sie hier.     Bild Copyright: mauritius images / PHOTOTAKE / NyeL   Autor:           Michael Kaplan m.s.e.kaplan@btinternet.com         aus connexi  4-2016 September 2015 bis Februar 2016 88. Jahrestagung der DGN 2015 Kongress der DGPPN 2015 Jahrestagung der ANIM 2016 Kongressberichte    
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